Angstpatienten richtig behandeln – so schaffen Sie eine Wohlfühlpraxis
In einer Arztpraxis erwarten den Patienten mitunter unangenehme Behandlungen und negative Untersuchungsergebnisse. Angstpatienten haben es besonders schwer, mit der Situation umzugehen. Doch entscheidet auch die Atmosphäre in einer Praxis, wie ein Patient sich während der Wartezeit und auf dem Untersuchungsstuhl fühlt. Schon mit wenigen Mitteln kann der Aufenthalt angenehmer gestaltet werden.
Weniger Enge mit einem offenen Raumkonzept
Angstpatienten fühlen sich in geschlossen Räumen oft unwohl. Es ist deshalb sehr zu empfehlen, die Praxis so offen wie möglich zu gestalten. Hilfreich sind große Fenster, die Tageslicht hereinlassen. Da die Fenstergröße vorgegeben ist, lässt sich viel erreichen, wenn diese nicht verdeckt werden. In den Räumen mit Untersuchungsstuhl können Milchglasscheiben für Sichtschutz sorgen, sodass schwere Vorhänge, die das Fenster verdecken, nicht nötig sind.
Auch bei den Türen kann Milchglas zum Einsatz kommen. Es schützt die Privatsphäre und lässt dennoch ausreichend Licht durch. Das Gefühl, eingeschlossen zu sein, verliert sich auch, wenn Flur, Empfang und Wartebereich ganz ohne Türen miteinander verbunden sind. Behandlungsräume sollten jedoch gut abgeschirmt sein, sodass Behandlungsgeräusche und vertrauliche Gespräche zwischen Arzt und Patient nicht zu hören sind.
Helle Wandgestaltung mit einer farbenfrohen Dekoration
Helle Farbtöne tragen zu einer entspannten Atmosphäre bei. Es entsteht ein Eindruck von Weitläufigkeit, der sich auf Angstpatienten positiv auswirken kann. Eine farbenfrohe Dekoration kommt auf hellen und in dezenten Farben gestrichenen Wänden besser zur Geltung und lockert den Raum etwas auf.
Eine gemütliche Einrichtung des Wartezimmers mit bequemen Sitzmöglichkeiten schafft einen wohnlichen Eindruck und lädt zum Wohlfühlen ein.
Deko-Gegenstände und Bilder ziehen den Blick an und bieten Abwechslung. Zu bunt darf es natürlich nicht sein, damit das Gefühl von Harmonie und Ruhe nicht verloren geht. Besser ist es, kleine Bereiche zu gestalten und die Farben gut aufeinander abzustimmen.
Das passende Lichtkonzept
In Behandlungsräumen mit Untersuchungsstuhl muss das Licht funktional sein, Normen genügen und bestimmte Anforderungen erfüllen. Im Eingangsbereich, am Empfang und im Wartezimmer kann grelles Licht jedoch für Angstpatienten unangenehm sein. Besser ist es, so viel Tageslicht wie möglich hereinzulassen. Natürliches Licht sorgt immer für eine positivere Stimmung. Bei der Beleuchtung ist es deshalb wichtig, eine warme Lichtfarbe zu wählen, die dem Tageslicht ähnlich ist.
Ablenkung mit Unterhaltung
Lange Wartezeiten verstärken Unsicherheiten. Doch selbst wenn die Termine sinnvoll geplant sind, lassen sie sich nicht immer vermeiden. Deshalb sollte die Wartezeit so angenehm wie möglich gestaltet werden. Die Patienten nehmen es positiv auf, wenn Zeitschriften ausliegen, es eine Spielecke gibt und ein Wasserspender vorhanden ist. Auch kann ein Multimedia-Angebot hilfreich sein. Es muss nicht unbedingt ein Fernseher sein. Die meisten Angstpatienten profitieren von sanfter und entspannend wirkender Musik im Wartezimmer, die einem Ruhepuls-Rhythmus mit 60 Taktschlägen in der Minute folgt. Lesen Sie daher bei Interesse auch diesen lesenswerten Artikel zum Thema: https://www.medizina.de/behandlungsstuehle/untersuchungsstuehle.html